Kurz & Knapp

Einmal wöchentlich kam eine Kindergruppe in die PAULA und arbeite hier nach dem Resonanzprinzip.

Projektbeschreibung

Basis für die Erprobung des Modells PAULA als lebendiger Galerieraum ist das Projekt „Chamäleon“. Der Resonanzraum eröffnet sich in der Praxis als intergeneratives Interaktionsfeld und es ist PAULA deshalb ein Anliegen, die Zielgruppenbreite durch dieses Projekt zu erweitern. Der Erfahrungsraum für Jung und Alt soll in seinem Potenzial und in seinen Grenzen erprobt werden, um sich im Kontext der zeitgenössischen Bildung zu positionieren. In diesem generationsübergreifenden Rahmen sind auch drei Kindergärten eingeladen teilzuhaben. Wichtig und neu in der praktischen Arbeit mit dem lebendigen Galerieraum ist, dass es nicht um die Betrachtung einer Ausstellung und der separierten Auseinandersetzung mit ihr geht, sondern um die aktive Mit- und Umgestaltung der Ausstellung vor Ort und der Einflussnahme des gestalteten Raumes in das neue Bild. Durch die stetige künstlerische Bezugnahme auf das Davor, steht der Galerie-Raum in einem kontinuierlichen Wandlungsprozess und wird selbst zum Kommunikationsportal für die wechselnden Anwesenden. Was passiert wenn ein Dreijähriger in Resonanz mit Jugendbildsprache geht? Wie nehmen Kinder überhaupt das Anwesende wahr und wie kann in einem solchen Alter ein mögliches Resonanzphänomen in einer Kinderzeichnung sichtbar werden?

Das Projekt ist an das Masterprojekt der Kunsttherapeutin Nicole Tews angebunden und findet einmal wöchentlich mit unterschiedlichen Kindergruppen in den Räumen der PAULA statt. Mit verschiedenen Materialien wie Farbe, Ton, Watte, Holz und vielem mehr darf zunächst experimentiert, geforscht und geformt werden.

In unserer heutigen Medienkultur hat sich auch unsere Zeitkultur stark verändert. Zusammenhängend mit der Schnelllebigkeit bestimmt zumeist das ergebnisorientierte Handeln den Alltag. Ziel ist es, im prozessorientierten Tun Erfahrungsräume zu öffnen für das Wahrnehmen des Vorhandenen und mit Hilfe verschiedener künstlerischer Medien in das unmittelbare Erleben umzusetzen. Wie auch das Chamäleon, das direkt auf seine Umwelt reagiert, können die Kinder eintauchen, das Umfeld auf spielerische Weise untersuchen und in die eigene Gestaltung gehen. Durch die Anbindung an die Räume der PAULA erhalten die Teilnehmer*innen die Möglichkeiten kreative Antworten auf das Außen zu erarbeiten und wirken zugleich auf dieses Außen aktiv ein. Auf diese Weise wird ihnen im Gestaltungsprozess der Ausstellung Autonomie zuteil.